Mein Vorwort zum Schutz der Gastautorin
Unbemerkt schwanger? Gibt es so etwas?
Diese junge Frau ist in meinen Augen eine Heldin. Sicher wird es die ein oder andere Leserin geben, die sich nicht vorstellen kann, dass man eine Schwangerschaft nicht bemerkt.
Aber nur weil man es sich selber nicht vorstellen kann, heißt es noch lange nicht, dass es so etwas nicht gibt.
Es finden sich einige Studien, die sich mit diesem Phänomen befassen. Wenn eine Frau tief davon überzeugt ist, nicht schwanger zu sein, oder nicht schwanger sein zu dürfen, dann wird ihr Körper zum Komplizen ihres Unterbewusstseins und versteckt das Baby in einer anderen Position, so dass kein normal großer Babybauch entsteht.
Diesen Geburtsbericht bekam ich mit der Bitte ihn anonym zu veröffentlichen. Ich musste zum Schutz der Autorin Ortsangaben und Daten herauslöschen. Daher habe ich auch keine Zweifel an der Glaubhaftigkeit.
Auch kann man an mancher Stelle das Verhalten der Autorin irrational nennen, aber welche Schwangere oder Frau direkt nach der Geburt hatte keine irrationalen Gefühle und Ängste?
Die Autorin schrieb mir: Ich würde sehr gern anonym meinen Geburtsbericht veröffentlichen. Es ist etwas sehr Spezielles und kommt, glaube ich, nicht allzu häufig vor, aber ich denke, dass gerade mein Bericht vielen werdenden Müttern zeigen wird, dass man alles überstehen kann und sogar in so einer Situation wie meiner irgendwie alles klappt.
LG Ina
Geburtsbericht von Anonym:
Es war ein sehr heißer Samstagabend. Ich hatte schon seit den Morgenstunden mit üblen Bauchschmerzen zu kämpfen und ruhte mich den ganzen Tag eigentlich nur aus.
Unbemerkt schwanger: Wollen wir ausgehen?
Mein Freund fragte mich, ob wir am Abend in den Jugendclub gehen wollen (wo wir uns immer mit anderen trafen) und ich sagte nur „Ja klar, gerne, wenn es mir dann besser geht.“ Die Bauchschmerzen wurden aber immer schlimmer. Dann war es gegen 20.00 Uhr und er fragte mich, ob wir nun loswollen und ich konnte nur absagen, da es mir immer schlechter ging.
Die nächsten Stunden kamen mir vor wie Tage. Gegen 0.00 Uhr war er wieder da und ich hatte so schlimme Krämpfe, dass ich dachte, ich werde jeden Moment bewusstlos. Er nahm das nicht wirklich ernst und ging schlafen.
Ich finde diesen Geburtsbericht sehr interessant zu lesen.
Mich würde interessieren, wie jung die Mama bei der Geburt war und vor allem, wie es Mama und Kind (und vllt. auch noch dem Papa, sofern noch da) heute geht.
Ich selbst bin mit 20 Jahren zum 1. Mal Mutter geworden, wohl auch aus einem falschen Arztbericht raus, aber ich bereue es nicht.
Mittlerweile bin ich 34 und habe noch 2 kleine Kinder an der Hand (2 Jahre und 5 Monate).
Alle waren „geplant“ (wobei ich dieses Wort eher verabscheue) und wir hatten somit die Möglichkeit, wie viele andere auch, uns darauf einzustellen und einzurichten.
In meinem Bekanntenkreis hab ich auch eine Mama, die erst in der 32. Woche erfahren hat, dass sie schwanger ist und sie hat es gut gemeistert.
Weiterhin finde ich es super, dass sich die Autorin im Ernstfall für eine Babyklappe entschieden hätte. Soviel Leid passiert bei uns, da finde ich diese Variante eine sehr hilfreiche Möglichkeit, auch, weil anschließend noch immer die Möglichkeit besteht, sich sein Baby zurückzuholen, zumindest die ersten paar Wochen.
Sollte die Autorin das lesen, wünsche ich ihr alles erdenklich Gute mit ihrem kleinen Wunder und eine wundervolle Elternzeit ?
Hallo Claudi,
danke für deinen Kommentar. Mal sehen, ob die Autorin antwortet. Ich weiß von unserem E-Mail-Verkehr, dass sie noch sehr jung war. Ich freue mich, dass sie über diese Seite viel Verständnis bekommen hat. Es gibt leider ein paar wenige, die alles besser wissen und natürlich NIE in so eine Situation gekommen wären – angeblich. Aber es ist nun mal so, dass man immer erst ein paar Schritte in den Schuhen des anderen gehen muss, bevor man sich eine Meinung erlauben sollte. Unentdeckte Schwangerschaften oder ungewollte Babys sind Dinge, die passieren und das schlimmste ist, wenn diesen Frauen dann kein Verständnis entgegengebracht wird. Ich sage immer: Urteilen kann jeder schnell, aber aktiv unterstützen – da scheitert´s.
LG Ina