Gastbeitrag von Julia:
Vor dem ersten Geburtstag unserer großen Tochter Ende September wurde ich wieder schwanger und wir freuten uns darauf im Mai des nächsten Jahres dann zu viert zu sein. Leider war die Schwangerschaft relativ unangenehm, denn der Beckenboden machte mir durch die kurze Zeitspanne zwischen den Schwangerschaften recht heftige Probleme.
Plazenta-Ablösung von Hand: Der Beckenboden hängt durch
Ich hatte monatelang das Gefühl, er würde mir bis zu den Knien hängen und an Spaziergänge über eine halbe Stunde war einfach nicht zu denken. Aus den Beschwerden resultierte dann auch ein recht schnelles Beschäftigungsverbot, denn durch meine hauptsächlich gehende uns stehende Tätigkeit, wurde das Ganze nicht besser und ich saß jeden Abend mit Schmerzen auf der Couch.
Acht Wochen vor dem ET hatte ich schon echt keine Lust mehr auf die ganze Brüterei, denn es wurde jeden Tag beschwerlicher und trotzdem wollte ich mit meiner Tochter ja weiterhin spielen und toben.
Plazenta-Ablösung von Hand: Ein Kaiserschnitt ist schlecht für den Beckenboden
Beim Vorgespräch in der Klinik fragte ich deshalb nach einem Kaiserschnitt, denn ich dachte, es wäre die bessere Wahl, da der Beckenboden bei einer normalen Entbindung ja extrem beansprucht wird und ich die Befürchtung hatte, danach noch mehr Probleme zu bekommen. Die Hebamme legte mir aber wirklich schlüssig nahe, dass genau das Gegenteil der Fall sei. Denn sobald der Druck durch Kind, Fruchtwasser und Co. wegfallen würde, wäre auch der Beckenboden kein Problem mehr. Beim Kaiserschnitt jedoch würde die Bauchmuskulatur durchtrennt und danach wären die Probleme durch das Fehlen dergleichen wesentlich problematischer.
Also stand die normale Entbindung wieder ganz oben auf der Liste gefolgt von dem dringenden Wunsch nach einer PDA, welcher auch dick und fett und mit drei Ausrufezeichen (Wichtig: PDA!!!) auf dem Patientenbogen notiert wurde.
Plazenta-Ablösung von Hand: In der Nacht davor
Wir haben also frühzeitig einen Babysitter für unsere Tochter organisiert, sollte es nachts losgehen, und auch unsere Tagesmutter wusste bescheid und versicherte uns, dass es kein Problem wäre auch länger auf sie aufzupassen, bis die Oma zur Verfügung steht.
Am Sonntag vor Termin waren die Geschwister meines Freundes wieder zum Grillen da und ich kündigte unter Beisein von Zeugen den Mietvertrag für unsere kleine Maus. Es reichte mir und ich wollte sie endlich im Arm halten, vielleicht würde es ja etwas bringen. Gegen Mitternacht meldete sich unsere Tochter dann und ließ sich ohne weitere Probleme beruhigen und ich kugelte wieder ins Bett.
Zwei Stunden später war ich schon wieder wach, denn meine Blase meldete sich wieder einmal, also raus aus dem Bett und einen Stock runter aufs Klo. Kaum wieder im Bett, musste ich schon wieder und als ich mich aufsetzte, um aus dem Bett zu steigen ging doch glatt was daneben. Ups, schon wieder!