Geburt im Geburtshaus: unregelmäßige Wehen
Um 10 Uhr rief ich meine Hebamme an. „Ich glaube, die Kleine will sich jetzt doch mal auf den Weg machen.“ Ich erzählte ihr von den unregelmäßigen Wehen und von meinem Bad. Sie sagte, solange ich mich zu Hause wohl fühle, kann ich da bleiben. Ob ich Blut oder Fruchtwasser verloren habe? Nein, erwiderte ich. Ich sollte sie in 2 Stunden nochmal anrufen, sagte sie. Mein Mann blieb zu Hause. Ich saß auf dem Gymnastikball und sah mir ein Video vom Schwangerschaftskongress im Internet an.
Während der Wehen musste ich aber auf Pause drücken und konzentriert atmen. Weitere unregelmäßige Wehen kamen in Abständen von 14 Minuten, 6 Minuten, 4 Minuten, 9 Minuten. Ich versuchte die Wehen mal im Stehen, mal im Sitzen zu veratmen. Laufen und Stehen ging etwas besser als Sitzen.
Geburt im Geburtshaus: Versteht mein Mann den Ernst der Lage nicht?
Dann sprach mein Mann mit mir in einer Wehe. Ich wurde verrückt. Sah er nicht, dass ich die Augen schließe und mich konzentrierte den Schmerz auszuatmen? Er schien den Ernst der Lage nicht verstanden zu haben. Ich musste ihm erklären, dass mir das zu anstrengend ist. Er durfte gerne mit mir sprechen und mich ablenken, wenn ich ihn ansehe und keine Wehe habe. Sonst sollte er unbedingt seinen Mund halten.
Um 13 Uhr rief ich nochmals die Hebamme an. Sie erklärte mir, dass ich eine Blutung haben werde, wenn der Muttermund sich weiter öffnet. Dass ich jederzeit zu ihr kommen kann, wenn ich möchte. Aber dass ich genauso zu Hause bleiben kann, solange ich mit den Wehen gut klar komme.
Geburt im Geburtshaus: Immer noch keine Blutung in Sicht
Ich blieb zu Hause und beobachte weiter. Ich war verunsichert, weil ich immer dachte, dass die Wehen ganz regelmäßig in denselben Abständen kommen, welche immer kürzer werden. Und da ich noch keinerlei Blutung hatte, dachte ich, dass mein Muttermund alles andere als bereit ist.
Im Laufe des Nachmittags wurden die Wehenabstände weniger unregelmäßig, alle 4 – 5 Minuten. Ich duschte noch in Ruhe. Aber dann wurden die Krämpfe immer intensiver. Gegen 16 Uhr sagte ich meinem Mann, dass es immer schlimmer wird und wir müssten auf jeden Fall diesen Abend ins Geburtshaus fahren. Auch wenn da noch immer keine Blutung oder kein Fruchtwasser waren. Ich merkte, dass es zu Hause nicht mehr lange auszuhalten ist.